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2022 Schachturnier der Grundschulen

Nach zwei Jahren Pandemiepause fanden sich 84 schachbegeisterte Jungen und Mädchen, darunter 2 Kindergartenkinder, zum 12. Schachturnier der Grundschulen des Vogtlandkreises ein. Mit Rücksicht auf das Pandemiegeschehen wurden die Teilnehmer dieses Mal auf beide Turnhallen verteilt.

Die Tanzgruppe der Grundschule „Karl Marx“ Plauen eröffnete das Turnier mit furiosen Schach-Tänzen und heizte die Stimmung an. Die Schachjünger, deren Eltern und die Gäste spendeten tosenden Applaus!

Landrat Rolf Keil dankte den Organisatoren VSC Plauen 1952 e.V. und SK König Plauen für ihr langjähriges Engagement. Das Grundschulschachturnier ist eines der größten in Deutschland gemessen an der Einwohnerzahl.

Sichtlich beeindruckt von der großen Teilnehmerzahl suchte Landrat Rolf Keil das Gespräch mit den Kindern und bekam erstaunliche Antworten auf seine Fragen. Ein Kind berichtete, dass das Schachspielen auf ihn beruhigend wirkt. Einige Pädagogen, die zum ersten Mal das Turnier erlebten, waren über die Ruhe während des Turniers angenehm berührt. Dies deckt sich mit den Erfahrungen verschiedener Erzieher, die bestätigten, dass mit dem Schachspiel auch Konflikte zwischen den Kindern entschärft werden können.

Die Schachbegeisterung im Vogtland ist immens, auch wenn mit 13 Schulen so wenige Schulen wie noch nie teilnahmen. Drei Schulen stellten mehr als die Hälfte aller Teilnehmer, allen voran die Grundschule „Karl Marx“ Plauen mit 31 Grundschülern sowie die Astrid-Lindgren-Grundschule Plauen und die Grundschule Markneukirchen/ Erlbach mit je 10 Kindern, gefolgt von der Grundschule Neumark mit 9 Kindern. Die Schüler der Grundschule „Karl Marx“ Plauen erkämpften die meisten Medaillen – 12 Medaillen von 24 möglichen Medaillen, darunter 6 der acht möglichen Goldmedaillen. Die Grundschule Neumark mit 9 Teilnehmern errang 4 Medaillen, 3 Silber- und 1 Bronzemedaille. die verbleibenden 8 Medaillen teilten sich 8 Schulen. Die große Dominanz der Grundschule „Karl Marx“ ist in den Klassenstufen 1 und 2 augenfällig, was möglicherweise an unterschiedlichen Trainingsmöglichkeiten während der Pandemie lag.

Prozentual gesehen zeigten dieses Jahr so viele Mädchen wie noch nie ihr Schachkönnen. In der 4. Klasse dominierten die Mädchen das Teilnehmerfeld und hätten auch in der gemischten Wertung (Jungen und Mädchen) die Nase vorn gehabt.

Die Sieger Buy Havy Wieckowicz (3. Klasse, weiblich) und Theo Winkler (2. Klasse, männlich) verloren keine einzige Partie und belegten jeweils den 1. Platz.

Die beiden Kindergartenkinder spielten mit den Kindern der 1. Klasse und konnten ihren älteren Mitspielern wichtige Punkte abringen. In der 2. Klasse waren mehrere Schachspieler mit dem Schäfermatt erfolgreich. So einfach sollte der Schwarze es dem Weißen nicht machen. Sicherlich werden sie in ihrer Schach-AG lernen, wie einfach das Schäfermatt abzuwehren ist.

Die Gesellschaft wird bunter, was wir auch am Teilnehmerfeld sahen. Kinder mit Migrationshintergrund (Vietnam, Irak, Syrien, …) waren voll integriert. Die Kinder zeigten keine Berührungsängste. Alle kamen friedlich miteinander aus und erlebten ein schönes Schachturnier. Die vielen Spielgelegenheiten auf dem Schulhof boten willkommene Abwechslung in den Pausen zwischen den Partien.

Bei den Preisen stimmt es die Organisatoren nachdenklich, dass die Kinder offenbar wenig Interesse an Leseabenteuern mit den Autoren Jules Verne, Astrid Lindgren, Alexander Wolkow, Wilhelm Busch haben. Andere Preise bekamen den Vorzug. Dafür war das Interesse an Schachsets riesengroß. Alle fanden neue stolze Besitzer. Sie können zu Hause fleißig trainieren, Bekannte und Verwandte zu einer Schachpartie einladen und werden hoffentlich im nächsten Jahr wieder eine Medaille erkämpfen.

Beim Schachturnier arbeiteten die lokalen Vereine hervorragend zusammen. Sascha Knabe (SC Reichenbach) und Burkhard Atze (SV Markneukirchen), Stefan Schulze und Felix Zeuner (beide VSC Plauen 1952 e.V.) fungierten als Schiedsrichter und klärten so manches Problem, weil ein Gegner die Regel „Berührt – geführt“ einforderte oder weil ein unmöglicher Zug moniert wurde. Besonderer Dank gilt dem SK König Plauen, der die beiden Turnhallen mit Tischen und Stühlen einräumte und anschließend alles zurückbrachte.

Für das kommende Jahr hoffen wir auf eine Teilnahme von noch mehr Schulen aus dem Vogtlandkreis und dass es einen neuen Pokalsieger gibt. Der neue Wanderpokal, so viel sei verraten, ist ebenfalls ein Unikat und wurde von einem vogtländischem Schnitzmeister für das Grundschulschachturnier geschaffen. Auch dieser Wanderpokal wird eine besondere Zierde in jeder Trophäensammlung sein.