Die Grundschule „Karl Marx“ Plauen richtete nunmehr zum 8. Mal das Schachturnier der Grundschulen des Vogtlandkreises aus. Ausgerechnet beim Jubiläumsturnier konnte der Hausherr nicht auf seine Spitzenspieler zurückgreifen, weil diese gerade bei der Deutschen Schulschachmeisterschaft weilen. Dies gibt der Konkurrenz gute Chancen, den Wanderpokal an ihre Schule zu holen.

Die ersten Teilnehmer trafen schon kurz nach 8 Uhr ein. Gegen 9.00 Uhr wurden insgesamt 80 Anmeldungen aus 16 Schulen registriert. Schade, dass dieses Mal keine Kindergartenkinder teilnahmen. Die 29 Spieler der Grundschule „Karl Marx“ sind der sichtbare Beweis für die grenzenlose Begeisterung für das Schachspiel. Die Grundschule Markneukirchen/ Erlbach brachte mit 12 Spielern das zweitgrößte Teilnehmerfeld an den Start Danach kommen die Grundschule Jößnitz und diebGrundschule „Erich Ohser“ Plauen mit jeweils 6 Spielern. Die 18 Mädchen bewiesen, dass sie das Spiel der Könige genauso gut beherrschen wie die Jungen.

Das Stimmengewirr und die vielen verschiedenen Gesichter könnten zur Annahme verführen, dass ein internationales Schachturnier stattfindet. Herkunftsländer sind u.a. Syrien, Ukraine, Vietnam, Irak, Aserbaidshan, Kuba. Getreu dem Motto der Weltschachorganisation FIDE „gens una sumus“ (Wir sind eine Familie), verhielten sich die jungen Schachspieler – ohne Berührungsängste sprachen und spielten die Schüler miteinander.
Auf die Frage, wie die Kinder zum Schachspiel kamen, antworteten die jungen Muttis, dass der Opa mit dem Enkel Schach spielt. Die Eltern freuen sich, dass ihre Sprößlinge ein pfiffiges Hobby haben und das Smartphone Pause hat. Wenn der Spieler einen Fehlstart hinlegt, gleich zwei Partien hintereinander verliert, muss dieser schon mal getröstet werden. Die Eltern lehnten ein vorzeitiges Verlassen des Turniers ab und vertraten den Standpunkt, dass das Kind verlieren lernen muss. Beim Fußball wird ebenfalls bis zum Spielende gespielt, egal wie viele Tore man im Rückstand ist.

Nach dem Schachturnier stand Zauberunterricht auf dem Stundenplan. Hier ein kleiner Auszug: „Gemixt und durchgerührt“, „DuNiels und nicht erlaubt“, „Gut gegen Dunkel“,„Superleicht“u nd „Sport“. Professor Rumpelmore (Magicus Lutz Fischer) von der Zauberschule Fogwarts führte diekleinen Meister der schwarz-weißen Magie in die Geheimnisse der Zauberkunst ein. Trotz des anstrengenden Turniers waren die Zauberlehrlinge hellwach und folgten mit Begeisterung den Anweisungen des großen Professors Rumpelmore. Zum Abschluss wurde von allen noch einmal Höchstkonzentration abverlangt. Für den letzten Zaubertrick in dieser Unterrichtsstunde erläuterte der Professor ausgiebig und geduldig die erforderlichen Schritte. Doch nicht alle konnten am Ende die gleichen zwei Karten vorzeigen. Die Hausaufgabe lautet: üben, üben, üben!

Auch wenn Jungen und Mädchen gemeinsam spielten, so wurde am Ende eine getrennte Wertung durchgeführt. Insgesamt wurden 24 Medaillen an Mädchen und Jungen aus 10 Schulen vergeben. Dies ist eine Bestätigung der exzellenten Arbeit aller Schachlehrer, die oft Mitglied in einem vogtländischen Schachverein sind.

Die Klassenstufe 1 war mit 23 Spielern am stärksten besetzt. Der Überflieger bei diesem Turnier heißt Mykhailo Zhezhera (Grundschule Friederike-Caroline-Neuber Reichenbach). Er gab als einziger Spieler im Turnier keineneinzigen Punkt ab und belegte sicher den 1. Platz. Auf Platz 2 kam Mowaffak Khoudair (Grundschule „Karl Marx“ Plauen) vor seinen Schulkameraden Mahmod Abdolmajeed. In der Mädchenwertung räumten die Schachspielerinen der Grundschule „Karl Marx“ Plauen ab: Platz 1 Lilly Scherling, Platz 2 Amina Shelest und Platz 3 Oleksandra Makushenko.


Elisabeth Kluge (Grundschule „Karl Marx“ Plauen) wurde auch dieses Jahr wieder bestes Mädchen in ihrer Klassenstufe 2 und konnte sich unter den vielen Jungen behaupten. Hanna Schlorf (Grundschule Weischlitz) belegte den 2. Platz vor Alisa Hasan (Grundschule „Karl Marx“ Plauen). Trotz der Niederlage gegen Hilal Alabdi konnte Evald Kydun die Goldmedaille holen. Sein Bezwinger musste sich mit Silber begnügen. Mico Dietel (Lessing-Grundschule Treuen) bezwang zwar den Zweitplatzierten, doch zwei Remis war eines zuviel, was Platz 3 bedeutet.


In Klassenstufe 3 kämpften Mädchen und Jungen auf Augenhöhe um Punkte und Medaillen. Am Ende lagen drei Spieler mit jeweils 6 Punkten vorn. Die Nächstplatzierten hatten mit 4 Punkten schon zwei Punkte Rückstand auf das Spitzentrio. Konstantin Wunderlich (Talsperrenschule Thoßfell) musste gegen seine Dauerrivalin Vanessa Berndt (Erich-Ohser-Grundschule Plauen) die einzige Niederlage hinnehmen. Beide belegten jeweils den ersten Platz. Vanessa Berndt musste gegen den Zweitplatzierten der Jungen – Mohamad Hazara (Grundschule „Karl Marx“ Plauen) – eine Niederlage einstecken. Auf Platz 3 kam Artem Oliinuk (Grundschule Reusa Plauen). Bei den Mädchen belegte Theodora Akladius vor Oanh Hoang Phung Platz 2 (beide Grundschule „Karl Marx“ Plauen).


Mit jeweils 6 Punkten gewannen Tristan Rennwanz (Grundschule Mylau) und Alisha Ali (Grundschule Oberlosa) in der Klassenstufe 4 die Goldmedialle. Bei den Jungen folgten auf Platz 2 Milas Pilz und Felix Tunger (beide Grundschule „Karl Marx“ Plauen). Melissa Bui (Grundschule „Karl Marx“ Plauen) konnte ihrem direkten Konkurrenten Tristan Rennwanz einen Punkt abjagen. Am Ende reichte es für Platz 2 bei den Mädchen. Platz 3 belegte Avelyn Ullmann (Grundschule Markneukirchen), die Melissa Bui bezwang.


Dieses Jahr waren die Ergebnisse in den Klassen 1 und 2 für die Mannschaftswertung ausschlaggebend. Die Grundschule „Karl Marx“ Plauen war auch in diesem Jahr nicht zu stoppen. Sie gewinnt den Wanderpokal nunmehr zum dritten Mal, d.h., es muss ein neuer Wanderpokal für das nächste Grundschulschachturnier gefunden werden. Auf Platz 2 kommt die Erich-Ohser-Grundschule Plauen, knapp vor der Lessing-Grundschule Treuen. Hinter allen drei Mannschaften stehen erfahrene Schachtrainer der Vereine: SK König Plauen e.V., VSC Plauen 1952 e.V., Rot-Weiß Treuen e.V.


